Osterkonzert
mit Pauken und Trompeten
Johann Josef Fux, Missa in C
Joh.P. Zehetbauer, Evangelienmotette
Alessandro Marcello, Concerto in d
M.A.Charpentier Te Deum
Christine Oswald
.................... Sopran
Ursula Preißler.........................Sopran
Luitgard Hamberger........................Alt
Thomas Hamberger......................Baß
Herbert Gruber..........................Tenor
Ursula Ens..................................Oboe
Michael Gartner.......................Leitung
10 April 2005 17.00Uhr
Rosenkranzkirche Fürstätt
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Pressestimmen:
Frisch und lebendig
Große Spannung beim Zuhörer: Wie klingt der Chorkreis St. Quirinus aus
Rosenheim-Fürstätt im Jahre eins nach Rolf Hamberger? Wie mit dem neuen
Leiter Michael Gartner? Das Kirchenkonzert in der Fürstätter Rosenkranzkirche
gab die Antwort: Der Chor ist verjüngt, aufgefrischt, verstärkt. Und er klingt
frisch, lebendig und natürlich. Der Sopran ist mädchenhaft aufgehellt, der Alt
klingt hörbar satt, der Bass ist prononciert machtvoll, der Tenor forciert
nicht, drängt sich wirklich nicht vor - auch dieser Tenor leidet unter
Minderzahl. Die Natürlichkeit im Chorklang rührt auch daher, dass Michael
Gartner ein dem Chor adäquates Programm ausgewählt hat, bei dem sich sein Chor
gut präsentiert. Die "Missa in C" von Johann Joseph Fux singt der
Chor mit frischer rhythmischer Energie und mit Sicherheit in den Fugen: die
Credo-Schlussfuge vorsichtig sicher, die Dona-nobis-Fuge vollends sicher. Auch
schwierige Einsätze, wie beim Hosanna, klappen. Gartner dirigiert mit kleinen,
knappen Gesten, die aber immer Geübtheit demonstrieren und den Chor in Gottes
Hand wähnen lassen. Das "Te Deum" von Marc-Antoine Charpentier
brilliert mit blockhafter Geschlossenheit, die aber immer lebendig wirkt -
wie ein gut geäderter Marmor. Michael Gartner bringt es auch fertig, dass der
allbekannte Anfang, die Televisionsfanfare, wieder neu und frisch klingt. Die
solide und homogene Solistenriege (Christine Oswald und Ursula Preißler,
Sopran, Luitgard Hamberger, Alt, Herbert Gruber, Tenor, Thomas Hamberger, Bass)
sticht nicht pomp- oder opernhaft heraus, sondern fügt sich
nahtlos-demokratisch in das Chorgeschehen ein. Nur das "Et incarnatus"
der Fux-Messe hätte profilierter, stringenter, ja "ziehender"
gesungen sein müssen, damit der Geheimnischarakter dieser Stelle samt den
harmonischen Verrückungen deutlicher wird. Aber gerade die Soli im "Te
Deum" überzeugten durch rhetorische Interpretation. Ganz glücklich war
die Idee von Gartner, die Messe durch eine Evangelienmotette von Johann Paul
Zehetbauer, gesungen von den Solisten, in der Mitte zu trennen, das verhindert,
dass die Messe pausen- und damit gedankenlos dahinstürmt. Eine glückliche Hand
hat Gartner auch in der Auswahl seiner Instrumentalisten. Das kleine Orchester
spielte aufmerksam, farbig-differenziert und subtil. Das Oboen-Konzert von
Alessandro Marcello war ein schöner meditativer Ruhepunkt voller musikalischer
Binnenspannung. Ursula Ens gestaltete ihren Part mit natürlicher Phrasierung
und langem Atem, auf dem die Oboentöne rein und sauber saßen, das Presto hatte
einen glücklich-rhythmischen Schwung, das Adagio war einfach bezaubernd. Dieser
neue alte Chor lässt aufhorchen und fordert ein Wiederhören.
VON RAINER W. JANKA 13.04.2005
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