Jubiläumskonzert 2008 Ein
Streifzug durch 50 Jahre Chorgeschichte Sonntag 20. Juli 2008 - 20.00 Uhr in der Pfarrkirche Haidholzen mit dem Bläserquintett esBRASSivo Ursula Preissler....................Sopran Albert Ginthör und Michael Arlt, Soloviolinen
|
Pressestimmen: Musikalische VerbeugungDer Chorkreis St. Quirinus, der schon seit geraumer Zeit seinen 50. Geburtstag feiert, feierte dies nun auch mit einem Festkonzert in der Pfarrkirche Haidholzen, die wegen ihrer guten Akustik schon oft diesen Chor zu Konzerten und auch zu Schallplattenaufnahmen beherbergt hatte. Die vielen Freunde des Chores füllten die Kirche bis auf den letzten Platz und konnten einen erfreulich großbesetzten und deutlich verjüngten Chor bejubeln, der nicht nur mit der Jugend, sondern auch mit einem neuen Chorpodest seine Zukunftsfähigkeit und -freudigkeit demonstrierte. «Barocke Köstlichkeiten» verhieß das Programm, meist aus den Programmen der letzten Jahre. Zur Feierfestlichkeit verhalfen auch die fünf Bläser von EsBRASSivo mit echten Gustostückerln von Samuel Scheidt, Jean-Joseph Mouret und Georg Friedrich Händel, rund, gepflegt und brillant geblasen, ohne der Versuchung zu exaltierter Virtuosität nachzugeben.
Mit einem «Kyrie» von Palestrina verwies der Chor auf seine von Rolf Hamberger, dem nun pensionierten Chorgründer, besonders gepflegten Wurzeln, die klassische Vokalpolyphonie, die Mutter allen Chorsingens. Auch das «Kyrie» aus der «Missa SS. Apostolorum» von Valentin Rathgeber stammt aus der Frühphase des Quirinuschores, der damals geradezu eine Wiederentdeckung dieses fränkischen Komponisten aus dem Kloster Banz einläutete. Und das abschließende «Dettinger Te Deum» von Händel war das Abschiedskonzert von Rolf Hamberger. So verbeugte sich sein Nachfolger Michael Gartner programmatisch-musikalisch noch vor seinem Vorgänger. Dabei mag die gesungene Zeile «Dir singt der Engel reiner Chor» ruhig als Motto für diesen katholischen Kirchenchor gelten. Mit dem «Te Deum» von Marc-Antoine Charpentier setzte Gartner diese Linie fort, dieses Dauerjubelstück war ein Programmpunkt in Gartners erstem eigenem Konzert. Ein kleines Wagnis war das «Agnus Dei» aus Bachs h-Moll-Messe, sowohl von der Solistin Luitgard Hamberger als auch vom Chor achtbar bestanden. Die übrigen Solisten (Christine Oswald, Ursula Preißler, Herbert Gruber und Thomas Hamberger) setzten gewohnt zuverlässig Glanzlichter. Michael Gartner hat das Musizieren des Chores fortgesetzt, nämlich das unangestrengt-fließende, ungekünstelt-natürliche Singen. Er macht keine interpretatorischen Bocksprünge, dirigiert eher rhythmisch geprägt, nicht wie weiland Hamberger melodisch-intuitiv geprägt. Der Chorklang ist geschmackvoll rein und natürlich, im Forte blockhaft mächtig, im Piano manchmal etwas spannungslos. Michael Gartner hatte ein vielköpfiges und qualitätvolles Orchester zusammengestellt, das seine Direktiven umstandslos erfüllte, hervorzuheben sind die schön exakt-dynamisch donnernde Pauke, die anmutig-feinsinnig blasenden Flöten, vor allem aber die beiden Violinsolisten im langsamen Satz von Bachs Doppelkonzert d-Moll. In vollkommenem Ernst und inniger Ruhe breiteten Albert Ginthör und Michael Arlt die Schönheiten dieser Musik aus und bildeten damit einen wohligen Ruhepol innerhalb des sonstigen Pauken- und Trompetenjubels. Statt einer Zugabe lud Michael Gartner die Zuhörer zum anschließenden Stehempfang ein. OVB 23.07.2008 VON RAINER W. JANKA |