Filmmusik live in concert

Musicalensemble des Chorkreises St. Quirinus                                                                                            

MeGusta Chor Schwabering

Blechbläserquintett esbrassivo and friends

Solisten : Julia Schmarsel und Tobias Heinz

Leitung: Michael Gartner       

             

            

  02. Oktober  2011 - im Kultur + Kongresszentrum Rosenheim


 

 

Filmmusik im Konzertsaal: 

Man schaut hinter die Kulissen, gewinnt Einblick in die Sphäre, welche für den Konsumenten vor der Leinwand oder dem Fernsehen einem Film im Unterbewussten die letzte Spannung verleiht. Was für die Oper selbstverständliche Hauptsache ist, nämlich die Musik, wird hier hervorgeholt aus dem Dasein des Nur-Dienens. Wobei bemerkt sei, dass mit dieser Rolle der Musikautor sehr, sehr viel Geld verdient, was ihn für das Unerkanntsein auf der Leinwand mehr als entschädigt.

Renommierte Blaskapellen leben von solchen musikalischen Filmcasts in ihren Konzerten. Nun aber hatten sich die vereinten Musiker Rosenheims und Umgebung, Sänger wie der Quirinuschor aus Fürstätt, der Megusta-Chor Schwabering, Streicher aus dem Stamm hiesiger Orchester, Bläser wie das erweiterte Esbrassivo-Ensemble, aufgemacht und sichtbar und hörbar im Rosenheimer Kultur- Kongresszentrum vorgeführt, was großer Aufwand nötig ist. 

Musste man all die Filme gesehen haben, um hier klar zu kommen? Wohl nicht, denn der Moderator Wolfgang Binder sorgte routiniert dafür, dass man die Handlung der Filme dem Gehörten zuordnen konnte. Und zudem sah man all den Musikern die Freude daran an, einmal richtig loslegen zu können: Die Kirchenchöre, eingetaucht in gefälligeres Metier; die Streicher, losgelöst vom ernsten Dasein der Klassik; und die Bläser von Esbrassivo fühlten sich sowieso in diesem Umfeld zuhause. 

Julia Schmarsel hauchte in der Rolle der berühmten Audrey Hepburn Moonriver aus Frühstück in Tiffany; Tobias Heinz befreite sich im Suaheligesang bisweilen vom obligaten Mikrophon und zeigte damit, dass er auch ohne Singhilfe effektvoll agieren konnte.

Western, Herr der Ringe, Apollo 13, Robin Hood, Soldat Ryan, Star Wars: Erstaunlich, wie die Musik die vorgegebene Thematik des Films einfing. Schmalziges Sentiment im schwedischen Musikhimmel; die Welt der Piraten, der Sklaven Afrikas; tiefste Betroffenheit angesichts des Kriegsschauplatzes im Soldat Ryan - und schließlich Weltraumchaos und -schönheit von Star Wars. Überhaupt: Die stilbewussten Filmkomponisten Hollywoods hatten gute, ja beste Musik geschrieben.

Ebenso verblüfft war man, wie exakt die vertrackte Rhythmik, die modern anmutende Harmonik, unter den Händen des versierten Leiters Michael Gartner vom vereinten Orchester - mit Rainer Heilmann am Konzertmeisterpult - und den Bläsern bewältigt wurden, wie sicher der Chor klanglichen Hintergrund beisteuerte.

Können, Routine - und einfach Freude am Ungewohnten - kennzeichneten den Abend. Dazu gab es nicht enden wollender Beifall, der den Leiter in Verlegenheit brachte: Man hatte keine nochmalige Zugabe parat. Schnelle Verständigung - und Tobias Heinz wiederholte sein Halleluja, begleitet vom vereinten Ensemble, unter großem Schlussapplaus.

OVB Robert Engl

 

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