Von Rainer W. Janka
OVB 06.03.2004 

Jahrzehnte im Dienst der musica sacra

Das Abschiedskonzert ist gleichzeitig sein Motto. Wenn Rolf  Hamberger anlässlich seines 75. Geburtstages am 17. März nach 46 Jahren im Dienste der musica sacra den Taktstock des Chorkreises St.

Quirinus Fürstätt abgibt, tut er auch dies mit Glanz und Gloria, nämlich mit dem «Gloria» von Vivaldi und dem «Dettinger Te Deum» von Händel: Gloria und Te Deum - 46 Jahre Lobgesang «ad majorem Dei gloriam», zur höheren Ehre Gottes. Rolf Hamberger wurde 1929 in Tettnang geboren, kam mit acht Jahren nach Bayreuth und schließlich 1957 als junger Bewährungshelfer nach Rosenheim-Fürstätt. Als  machte und schließlich den «Chorkreis St. Quirinus Fürstätt», konnte noch keiner ahnen, wie lange dies dauern und vor allem wie erfolgreich dieses Wirken sein würde. Rolf Hambergers musikalische Begeisterung riss seine Sänger, die rasch an Zahl wuchsen, mit und mit der Begeisterung wuchsen auch Zahl und Schwierigkeitsgrad der aufgeführten Werke. Wohl kein Kirchenchor der näheren und weiteren Umgebung hat ein größeres Repertoire an Messen, Motetten, Liedern und Hymnen.

Hambergers Liebe galt den Mozart- und Haydn-Messen, seine Spezialität war die A-cappella-Musik. Hier gelangen ihm immer wieder wunderbare Erfolge, bewirkt durch seine natürliche Musikalität, seine temperamentvolle Spontaneität und seine warme Menschlichkeit.

Der Kirchenfunk brachte sehr viele Aufnahmen im Radio, Schallplatten entstanden. Der Chor wirkte jahrelang im «Musiksommer zwischen Inn und Salzach» mit, sang aber auch immer wieder in Altenheimen, in der Justizvollzugsanstalt Bernau und regelmäßig in der Krankenhauskirche Rosenheim. Für dieses kulturelle und soziale Engagement zeichnete die Stadt Rosenheim Rolf Hamberger mit der Ehrenplakette und schließlich mit dem Kulturpreis aus.

Wesentlichen Anteil an Hambergers Erfolg hatte seine Ehefrau Gretl, die anfangs ihn dirigierte: Als beide sich in Bayreuth kennen lernten, leitete sie einen Jugendchor, in dem der junge Rolf mitsang. In Rosenheim wechselten sie die Funktionen, nun war Gretl die ständige Sopransolistin, die mit ihrem silbrigen und immer mädchenhaft gebliebenen Sopran die Zuhörer bezauberte. Aber auch die vier Kinder entgingen nicht der Musik: Thomas und Luitgard Hamberger wurden Berufssänger, Tochter Ursula, verheiratete Preißler, singt im Rosenheimer Kammerchor sowie als Solistin im Kirchenchor St. Nikolaus und als Konzertsängerin, Tochter Maria singt im Wasserburger Bachchor mit.

Mit einem Konzert am Samstag, 13. März, ab 19 Uhr beendet Rolf Hamberger in seiner Heimatkirche, der Pfarrkirche von Fürstätt, sein kirchenmusikalisches Wirken. Am Sonntag, 21. März, wird er offiziell in einem Festgottesdienst mit Weihbischof Schwarzenböck verabschiedet.

 

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